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Das deutsche Kampfschiffprojekt F126 (Foto: ältere Entwurfzeichung MKS 180) - droht zum Milliardengrab zu werden. 1,8 Milliarden deutsches Steuergeld soll seit 2020 schon verpulvert worden sein. Es gab Warnsignale schon 2024, aber öffentlich wurde es erst im Juli/August 2025. Einzelne CDU-Abgeordnete fordern nun sogar den Projektabbruch und alternative Konzepte. Betroffen sind die Hamburger Werft Blohm+Voss, German Naval Yards in Kiel und die Peene-Werft in Wolgast (2023 Kiellegung dort) beteiligt.
Das Bundesverteidigungsministerium unter Annegret Kramp-Karrenbauer hatte 2020 die für imperiale Missionen konzipierten Kampfschiffe zur Enttäuschung der Lürssen-Werft (s.u.) nicht an ein deutsches Konsortium (Lürssen, & German Naval Shipyards) vergeben, sondern bei der niederländischen Werft "Damen Shipyards" angesiedelt. Damen Shipyards ist das größte holländische Schiffsbauunternehmen (ca. 6000 Beschäftigte) mit Hauptsitz in Gorichem (Südholland) mit weltweit vielfältigen Tochterunternehmen, darunter viele im asiatischen Raum. - Jetzt in 2025 musste allerdings der niederländische Staat die DAMEN Shipyards finanziell retten. - Peter Lürßen (Naval Vessels Lürssen NVL - gerade an Rheinmetall verkauft !) hatte sich jahrelang für einen Zusammenschluss großer deutscher Marinewerften mit einer 25% Staatsbeteiligung eingesetzt, siehe dazu beispielhaft den Beitrag im Handelsblatt 14.05.2020.
Die fehlerhafte (und nun teuer zu korrigierende) Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums aus 2020 ist symptomatisch für den von verfilzten und Maximalrenditeerwartungen geprägten Rüstungsbereich mit mangelhaftem Controlling und der regelmäßigen (oftmals massiven) Überschreitung des projektierten Kostenrahmens. Kanzler Merz hatte sich für die Aufrüstung (mit Zustimmung des Bundesrats!) sogar unbegrenztes Schuldenmachen "genehmigen" lassen. Das Marineforum schildert es ziemlich schonungslos - Marineforum 1.8.2025- hier einige Auszüge: "Die Fregatte F126, auch bekannt als Niedersachsen-Klasse, soll die alternden Fregatten der Brandenburg-Klasse (F123) ersetzen und als Mehrzweckkampfschiff – MKS 180, wie es auch ursprünglich bezeichnet wurde – ein breites Einsatzspektrum bis hin zu globalen Operationen bedienen können. Der ursprüngliche Auftrag für vier Schiffe im Wert von 5,5 Milliarden Euro wurde im Juni 2020 nach erstmalig europäischer Ausschreibung (Beginn Mitte 2015) gegen deutsche Wettbewerber an die niederländische Damen Shipyards Group vergeben. Mit der Auftragsvergabe verplichtete sich Damen im Gegenzug, einen großen Teil der Wertschöpfung in Deutschland zu generieren:
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Der Kriegsschiffbau bei Naval Vessels Lürssen wird wohl ganz oder in Teilen an Rheinmetall verkauft.
Wie Bild und der Bremer Regionalsender "buten und binnen" am 27.08.2025 berichten, könnten mindestens folgende Lürssen-Werften den Besitzer wechseln (wenn nicht noch mehr): 👉 in Hamburg (Blohm+Voss & Norderwerft) 👉 Wilhelmshaven (Neue Jadewerft) 👉 Wolgast (Peene-Werft). Die Tagesschau bringt einen Beitrag am 29.08.2025 über Blohm +Voss inkkl. Interview mit der IG-Metall Küste.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall "schwimmt in Kapital" mit große Aktienpaketen von Black Rock & Co., hat Kanzler Merz (vorher Black Rock Deutschland-Chef) mit der Schulden finanzierten deutschen Hochrüstung eine sichere Auftraglage auf Staatskosten garantiert. Nun scheint die Bremer Lürßen-Familie für ihren Überwasserkriegsschiffbau (Fregatten und Korvetten) ein lukratives Milliardenangebot bekommen zu haben, das sie wohl "überzeugt" haben musste. Rheinmetall hatte vorher erfolglos "ein Auge geworfen" auf die Thyssen-Krupp (TKMS) Werften mit ihrem U-Boot-Bau, die gerade vom Mutterkonzern abgespalten wurden und Anfang September an die Börse gehen. - In Zukunft würde sich dann der Bremer Lürssen Konzern dem Bericht zufolge mehr auf den ebenso lukrativen Bau von Mega Luxusyachten für die Multimilliardäre der Welt konzentrieren.
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Ulrich Leonhardt, einer unserer drei Bündnis-Sprecher übergab unsere Broschüre "Aufrüstung im Norden" an Daniele Ganser beim Buchsignieren am 15. Mai 2025 in Schwerin.
Daniele Ganser sprach in Schwerin vor 1200 Gästen. Wir sind viele, die keine Konfrontation mit Russland sondern Friedensgespräche wollen!
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Wie der NDR am 28.04.2025 berichtet stehen Rostock drei große Militärübungen im Sommer 2025 bevor.
Wir sagen: Stoppt die weitere Militarisierung von Rostock - Die Ostsee soll ein Meer des Friedens sein! Der am 12.09.1990 in Moskau abgeschlossene Zwei-plus-Vier-Vertrag zwischen den beiden deutschen Staaten und den vier Siegermächten des Zweiten Weltkrieges (USA, UdSSR, F, GB) stellt in Artikel 5 unmissverständlich fest, dass "ausländische Streitkräfte ... in diesem Teil Deutschlands [ehem. DDR-Gebiet] weder stationiert noch dorthin verlegt" werden dürfen. Für diese Manöver in Rostock 2025 werden in großem Umfang ausländische Streitkräfte dorthin verlegt und von der NATO-Kommandozentrale in der Hansekaserne gesteuert, eine grobe Verletzung des 2+4 Vertrages.
♦️Anfang Juni 2025 BALTOPS, alljährliches NATO Marinemanöver in der Ostsee:
Erstmals wird es Anfang Juni 2025 von Rostock aus starten [mit] 30 internationalen Kriegsschiffen und Tausenden Soldaten. Schauplätze sind neben dem Rostocker Überseehafen und dem Marinestützpunkt auch das Marinearsenal als bundeswehreigene Werft. Am koordinierten Auslaufen am 5. Juni soll auch ein amerikanischer Flugzeugträger beteiligt sein.
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Einer der Global Player der Bremer Rüstungsindustrie benötigt Platz und soll am Standort Bremen gehalten werden. Der Ort des Begehrens: die sog. Horner Spitze am Rande des Technologieparks der Uni Bremen. Im Zuge der „Kriegsertüchtigung“ (Pistorius) wird schon mal kräftig geholzt. Am 27.03.2025 im Beirat Bremen-Schwachhausen bei der Vorstellung der Machbarkeitsuntersuchung wieder im Element: Volker Stahmann, ehemaliger IG Metall-Chef von Bremen, aktuell wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion. „Die Politik hat verstanden, dass jetzt schnell und beherzt gehandelt werden muss“, sagte kürzlich Christiane Benner, IG Metall-Vorsitzende zum mit Bremens Stimme im Bundesrat beschlossenen 500-Mrd-Sondervermögen.
Das trifft sich gut. Bereits im Mai sollen in der Bremischen Bürgerschaft zur Ertüchtigung der Horner Spitze [ein grünes Idyll] Nägel mit Köpfen gemacht werden. Die Befürchtung steht im Raum, dass die Bebauung vor allem dem Bremer Raumfahrt- und Rüstungskonzern OHB zugutekommen könnte. „Bremen entwickelt sich zunehmend zu einem Zentrum der Rüstungsindustrie. Mit der Zustimmung der Bremer Landesregierung zum 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen der Bundeswehr wird diese Tendenz weiter verstärkt“, warnt Manfred Steglich vom BSW, seit Jahren aktiv im Beirat Horn-Lehe. (Siehe auch Handelsblatt vom 9.4.2025)
DEMONSTRATION VOR DER BÜRGERSCHAFT am 25. April um 16h (organisiert vom Verein „Kinder Wald und Wiese“) Für den Erhalt der Horner Spitze - Marktplatz Bremen (vor der Bürgerschaft). Dort wird zu dem Zeitpunkt eine Petition zum Erhalt der Horner Spitze im Petitionsausschuss der Bürgerschaft verhandelt.
OHB Unternehmensdaten:
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