Sehr geehrte Damen und Herren, wir bitten um Beachtung nachfolgender Pressemitteilung zur weiteren Konfrontation in der Ostsee:
Thema: Jahrhundertelang war die Ostsee beides - ein Meer der friedlichen Handelskooperation & des kulturellen Austausches - aber auch ein Meer der kriegerischen Konfrontation. Mit Sorge beobachten wir die gefährliche Eskalation und die Kriegsvorbereitungen in der Ostsee. Wir bemühen uns um friedliche Lösungen, zuletzt mit unserer gut besuchten Ostsee Online Konferenz am 14.06.2025. Dort beteiligten sich viele um Frieden bemühte Bürger aus Finnland, Norwegen, Schweden, St. Petersburg, Rostock, Kiel, Schwerin, Bremen und Berlin.
Mit freundlichen Grüßen
Sprecherkreis des Friedensbündnis Norddeutschland https://www.friedensbuendnis-norddeutschland.de
Ulrich Leonhardt (Schwerin), Rodolfo Bohnenberger (Bremen), Kathrin Otte (Lüneburg)
Pressemitteilung vom 01.10.2025
Mit Sorge beobachten wir die zunehmend scharfmachende Sprache in der Berichterstattung und die unverantwortliche Eskalationslust mancher – auffallend oft zitierter - Politiker. Ungeprüft und unbewiesen wurde die Behauptung, laut der am 19. September drei russische Kampfjets vom Typ MiG-31 in den estnischen Luftraum eingedrungen seien, übernommen. Statt das klärende Gespräch mit der russischen Seite zu suchen, wie es laut Ex-General Harald Kujat seitens der NATO viele Jahre z.B. über den NATO-Russland-Rat üblich war, sind alle früheren Dialogstrukturen gekappt worden. Auch Russlands Außenminister Lawrow hat derartige Treffen zwecks Klärung der Vorfälle angeregt. Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Jürgen Hardt (nicht nur er) drohte im Spiegel vom 21.09.2025 sogar mit dem „Abschuss russischer Kampfjets“.
Die russischen Kampfjets sind – übrigens auch nach Aussagen und Kartendarstellung der estnischen Regierung - in einer parallelen Linie in gebührendem Abstand zum estnischen Territorium mit späterem Ziel Kaliningrad geflogen. Eine den Abschuss - nach Vorwarnung (!) - rechtfertigende Flugroute oder gar Attacke direkt auf das estnische Festland zu, hat es nie gegeben. In der Vergangenheit auftauchende Irritationen über kleinere Routen-Abweichungen wurden jahrelang über direkte NATO-Russland Gesprächskontakte geklärt und ausgeräumt – ohne Pressekrieg. Hintergrund ist die besondere Geografie im Finnischen Meerbusen, die an den engen Stellen eine Anwendung der sonst üblichen Zwölfmeilenregelung für den internationalen Schiffs- und Luftverkehr nicht zulässt. Daher wurde bereits seit Jahrzehnten völkerrechtskonform vereinbart, dass dort ein internationaler Korridor für die freie Durchfahrt von Schiffen und Flugzeugen zugestanden wird.
Wir beobachten mit Sorge die Umwandlung der Ostsee und der Arktis in eine gegen unseren Nachbarn & Wirtschaftspartner Russland gerichtete NATO-Frontlinie und die Eskalation in einen von Sanktionen & Embargos geprägten Wirtschaftskrieg, der in einen "Schießkrieg" überzugehen droht. Es besteht die reale Gefahr, dass von der Ostsee eine Eskalation ausgehen kann, die in einem „großen“ Krieg endet. Wir erinnern an bessere Zeiten, wie z.B. die Schlussakte der "Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (KSZE) in Helsinki 1975 und die 1990 als "Friedensdividende" bezeichnete Chance, Achsen- und Blockdenken zu überwinden und europäische Kooperation zum Wohle aller zu fördern, siehe die CHARTA VON PARIS FÜR EIN NEUES EUROPA von 1990.
Reiner Braun vom IPB (International Peace Bureau), einer der Referenten auf unserer Ostsee-Online-Konferenz sagte in seinem Beitrag: "Wir Bürger in den Anrainerstaaten der Ostsee sagen - wie unsere Eltern und Großeltern nach Kriegsende 1945 - NIE WIEDER! Die Ostsee soll ein Meer des Friedens sein."
Wir brauchen eine verlässlichen Dialogstruktur und die Fortführung der Treffen des NATO-Russland-Rats
Zum NATO-Russland-Rat: https://www.bmvg.de/de/themen/dossiers/die-nato-staerke-und-dialog/nato-russland-rat


















