Mahnwachen gegen Bundeswehrtag in Neubrandenburg (28.06.2025)

Neubrandenburg Aktiong.Bundeswehrtag28.06.2025Am "Tag der Bundeswehr" (28.06.2025) begannen um 9.30 Uhr zwei Mahnwachen in Neubrandenburg. Das Friedensbündnis und die Montagsdemonstranten waren am Markt und an der Tollensekaserne Fünfeichen präsent und sammelten Unterschriften für den Frieden.

In der Nähe der Kaserne, in der die 41 Panzerbrigade stationiert ist, sind die Produktionsanlagen des Rüstungsbetriebes von "General Dynamics". Ein Vorkommando dieser Panzergrenadierbrigade wurde nach Litauen in die Nähe der russischen Enklave Kaliningrad geschickt und bereitet sich gegenwärtig auf den Einsatz dort vor. Deutschland verstößt damit gegen den internationalen 2 Plus 4 Vertrag und das Grundgesetz der BRD mit dem Friedensgebot. - Aber wehe jemand unterhält sich kritisch, dem wurde der Zugang zum Kasernengelände verwehrt. So erging es zwei Besuchern, die sich in der Warteschlange stehend, über die aktuelle Meldung zu den 8.400 georderten Leichensäcken austauschten. Das "Werben fürs Sterben" darf durch nichts getrübt werden. Die Bürger sollen nicht merken, wie Ernst es eigentlich ist.

Die Besucher wurden im 5 Minuten Takt mit Shuttelbussen unterschiedlicher privater Busunternehmen und der Bundewehr aus dem Stadtzentrum zur Kaserne gekarrt. Auf dem Kasernengelände und dem Marktplatz wurde das "Werben fürs Sterben", die Milliarden schwere Aufrütung und die Kriegsvorbereitung schöngeredet und besonders den jungen Menschen als Abenteur und faszinierende Technik-Show präsentiert. Auch der Flugplatz Trollenhagen, der eigentlich seit 2014 für militärische Nutzung geschlossen wurde, war eingebunden. Drei Airbus A 400 und 2 Eurofighter dröhnten im Tiefflug über die Stadt.

Der Markt glich mit der ausgestellten Kriegstechnik einem martialischen Feldlager im Kampfgebiet. Dazu musizierte das Heeresmusikkorps und "Kriegsminister" Pistorius wurde mit seinen Kriegstüchtigkeitsparolen zugeschaltet. Der Nordkurier titelte "Szenen wie im Krieg, Neubrandenburg wurde kurzzeitig zum Schlachtfeld". Auf der Ehrentribühne nahm reichlich Prominenz Platz, darunter Jutta Wegner MdL und des Kreistags MSE (Bündnis 90/Grüne). Der designierte OB Nico Klose (parteilos, sein erster öffentlicher Auftritt in der Funktion) zeigte, wie er die Stadt zu führen gedenkt.

Mithilfe raffinierter psychologischer Werbemethoden ("Kognitive Kriegsführung") werden so friedliebende Bürger, oft auch kleine Kinder, mit dem Krieg als spannende Freizeitunterhaltung vertraut gemacht. Wer sich in Geschichte auskennt (Zeitzeugen sterben leider aus) weiß, dass es vor dem 2. Weltkrieg ähnlich war. Besonders ältere Menschen, die den Markt frequentierten, äußerten ihr Entsetzen, angesichts der Geschichte gerade auch der Stadt Neubrandenburg. Über 200 leisteten ihre Unterschrift für den Frieden und gegen die Militarisierung des öffentliche Lebens. Am Markt, wo die Mahnwache auch am Nachmittag fortgesetzt wurde, traf musikalische Unterstützung von den " Freiheitsboten Neustrelitz" mit Gitarre und Gesang ein. 

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